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fernseh-gucken / fernsehgucken / fernseh`n
Diese Serie ist als Reaktion auf zu viel häuslichen Fernsehkonsum entstanden. Mich trieb die Frage um, was andere Paare vor dem Fernseher machen, warum sie es machen und ob sie es tun. Sucht sie die Nähe zu ihm, weil er guckt? ist sie Mitguckerin ? Co-abhängig? oder tun sie es, weil sie sich "nichts" (siehe Ausstellungsbeteiligung www.Kottwitzkeller.de "NICHTS") mehr zu sagen haben.
Gefragt wurden Personen aus meinem Bekanntenkreis, ob sie mit Partner zu Gast auf meinem Sofa im Atelier ein Video (ihrer Wahl ) anschauen wollen, um sich dabei von mir malen zu lassen; - inklusive Service: ganz nach Fernsehgewohnheiten des Gastes gab es Gummibärchen, Chips und Bier oder frisches Obst.
Die Haltung sollte bequem sein, damit die Modelle die Spieldauer eines Viedeos bewegungslos aber komfortabel verbringen können. Manche Modelle schliefen vor dem Apparat ein, weil fernseh-gucken entspannend wirken kann. Da die Abspielqualität der Videos meist sehr schlecht war, wirkt die Mimik angestrengt.
Das inszenierte Videogucken lief für mich wie ein Hörspiel ab, -
nur dass ich dazu ein anderes Bild entworfen habe.
Gespräche zwischen mir und den Modellen wurden durch das unterhaltende Video eingeschränkt. Das trug zur Entspannung der Maler-Modell-Situation bei: ein Zusammensein in völliger Passivität in einem Raum ohne Gespräch wurde möglich und die innere Distanz konnte gewahrt bleiben.
Dabei hatte ich oft das Gefühl, eine sehr intime Situation zu beobachten, weil die Modelle vertraut und ruhig mieinander auf meinem Sofa waren. Ich fühlte mich ihnen gegenüber distanziert, - konnte mich so aber besser konzentrieren.
Mona Wolfs
April 2004
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